Alles begann mit einem bizarren Liebesbrief. Adressiert an: „AUSTRIA GIRL”, 2411 Mason Avenue, Las Vegas, Nevada. Stefanie Moshammer, an den der Brief adressiert war, hatte keine fünf Minuten mit dem Mann geredet, der ihn abgeschickt hatte. Eine Woche zuvor stand der Mann namens Troy, vor genau dieser Adresse und hoffte, seine EX-Freundin anzutreffen. Stattdessen stand Stefanie im Türrahmen. Die aus Österreich stammende Fotografin arbeitete gerade an ihrem Projekt “Vegas and She” (2014/5) und war dafür drei Monate in Las Vegas.
“I can be Her”
Stefanie und Troy unterhielten sich nicht länger als fünf Minuten, bevor sich ihre Wege wieder trennten. Doch der Brief, schreibmaschinengetippt und ganze 35 Zeilen lang, der eine Woche später in ihrem Briefkasten landete, war der Start eines neuen Projekts: “I can be Her” (2015). Hier thematisiert Moshammer Themen wie Nähe und Fremde, Angst und Anziehung, Wirklichkeit und Fiktion und bezieht sich damit immer wieder auf diesen realen, jedoch gleichzeitig imaginären Mann, der mit ihr sein Leben teilen möchte.
Was ist Realität?
Moshammer beschäftigt sich in ihren Fotoreihen häufig mit den Fragen “Was ist Realität? Was ist Fiktion? Und welche Wahrheiten vermittelt das fotografische Bild?” und verbindet in ihren Projekten verschiedene Medien anhand von Material, dass sie selbst fotografiert hat, karierte Bilder von Google Maps, Film, Footage oder auch fiktive Bilder.
Einzelausstellung “Not just your face honey”
Mit der Einzelausstellung “Stefanie Moshammer . Not just your face honey” wird sie als Preisträgerin des C/O Talent Award 2018 geehrt, der zudem mit 7. 000 Euro Preisgeld ausgeschrieben war. Die Fotografin (*1988) wohnt und lebt in Wien und hat schon zahlreiche Preise erhalten. Ihre Fotografien haben schon die Seiten vom ZEIT Magazin, New York Magazin, i-D und viele mehr geschmückt.
Die Eröffnung der Ausstellung findet morgen, dem 6. Juli 2018 um 19 Uhr im Amerika Haus statt. Nicht verpassen!