Die Parteien widmen sich voll und ganz dem Endspurt im Wahlkampf 2017. Denn am Sonntag heißt es: Wählen gehen! Unentschlossenen bleiben nur noch zwei Tage, um sich zu entscheiden, wem sie ihre Stimmen geben möchten. Vielleicht hilft dem ein oder anderen ja der WahlSwiper, eine App im Tinder-Stil, von der wir bereits berichteten. Den Parteien ist bewusst, dass fast sich fast die Hälfte der Wahlberechtigten bis zum Schluss noch nicht ganz sicher ist. Im finalen Countdown geben sie auf den letzten Metern deshalb nochmal alles, mobilisieren Anhänger und liefern Argumente.
Endspurt CDU
Die CDU will nach eigenen Angaben in den letzten “100 Stunden – 100 % Wahlkampf” betreiben. Unter dem Hashtag #100hCDU berichten Anhänger auf Facebook, Twitter, Instagram und Co. von dem Schlussspurt der Partei. Ob die Dokumentation von Hausbesuchen, Kundgebungen oder Brötchenverteilungen: Mit der Aktion möchte die CDU nochmal alle Kräfte mobilisieren.
Warum CDU?
Endspurt SPD
Die SPD zählt ebenfalls den Countdown runter und startete die Aktion #72hSPD. Darin heißt es: “Wach bleiben für mehr Gerechtigkeit”. Bis zur Schließung der Wahllokale am Sonntag um 18 Uhr stehen die SPD-Teams auf allen Kanälen für Fragen zur Verfügung. Via Telefon, E-Mails und Online-Aktivitäten, wie zum Beispiel Livestreams und Twitter-Interviews, wirbt die Partei in der heißen Phase um die letzten Stimmen potentieller Wähler.
Warum SPD?
Endspurt DIE GRÜNEN
Die Grünen nehmen es sportlich und läuten den Wahlmarathon “16 Bundesländer. 16 Stopps. 42 Stunden live” ein. Katrin und Cem touren auf den letzten Wahl-Metern mit Rad, Zug, Bus oder einfach nur zu Fuß durch Deutschland und beantworten die Fragen der Bürger. Nutzer können die Grünen bei Aktionen, Townhalls, Haustürwahlkämpfen und Kneipentouren durch die Nacht online verfolgen. „Die Grüne Pasta Party“ soll den Höhepunkt dieser 42 Live-Stunden darstellen. Die Stops ihrer Reise können auf der Partei-Website eingesehen werden.
Warum DIE GRÜNEN?
Endspurt FDP
Die FDP versucht ebenfalls nochmal alle Kräfte zu mobilisieren. Anhänger werden aufgefordert, ein letztes Mal aktiv zu werden. Zum Beispiel durch einen personalisierten Wahlaufruf in Sozialen Netzwerken. Dieser lässt sich auf der Website der Partei mit wenigen Klicks generieren. Dort können Nutzer aus den 400 Forderungen der FDP ihre Favoriten wählen und teilen. Die letzte Großveranstaltung wird außerdem in einem Livestream übertragen.
Warum FDP?
Endspurt DIE LINKE
Die Linke zelebriert den Auftakt zum 48-Stunden-Wahlkampf mit einem Wahlkampfabschluss-Programm in Berlin. Am Neptunbrunnen werden heute unter anderem Gregor Gysi, Katja Kipping und Sarah Wagenknecht sprechen. Für die musikalische Untermalung sorgt die Punk-Ikone Nina Hagen. In einem Post erklärt die Sängerin, ihr Engagement: “Ich finde es ausgesprochen gut, wenn sich auch prominente Künstler gesellschaftspolitisch zu Wort melden. Aber ein ” Weiter So ! ” der Regierungsparteien wird eine Verbesserung der Lebensumstände in unserem Land nicht zustande bringen, sondern immer nur weiter verhindern. Ich bin der Meinung , dass nur ein Politikwechsel unser Land und seine Lebensumstände verbessern können wird. Deswegen, und aus weiteren guten Gründen, z.B. #GOLBAL_ZERO , habe ich bei der Briefwahl wieder #DiELiNKE gewählt”.
Warum DIE LINKE?
Wahlkampf 2017: Prominenz trifft Politik
Auch andere etablierte Parteien können auf prominente Unterstützung zählen. Für Merkel sprechen sich unter anderem Uschi Glas, Lena Meyer-Landrut und Sophia Thomalla aus. Schulz erhält unter anderem prominente Hilfe von Iris Berben, Sebil Kekilli oder Leonard Lansink.
Wer wird das Rennen machen?
Die Umfragemethode des Meinungsforschungsinstituts YouGov berechnet nicht nur Zweit- sondern auch Erststimmen. Demnach wäre wohl die AFD nach der Union und der SPD, die drittstärkste Partei. Wer diese Wahlprognose fürchtet, sollte seine Stimme nutzen und bei einem Sonntagsspaziergang einen Abstecher ins Wahlbüro machen. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Es liegt in unserer Hand, wer am Sonntag die Bundestagswahl für sich entscheidet.
Für Norbert Lammert markiert die Wahl ebenfalls das Ende seiner Laufbahn als Bundestagspräsident. Der Sympathieträger scheidet aus dem Parlament aus und richtet sich vor seinem Abgang mit einer Botschaft an die Bevölkerung: “Wer sich entschieden hat, sich nicht für Politik zu interessieren, hat sich entschlossen, anderen die Zukunft zu überlassen”. Seiner Meinung nach haben Nichtwähler “mindestens moralisch den Anspruch verwirkt, sich nachher zu beschweren”.