Was macht Dinge erotisch? Ist es die explizite Darstellung von nackten Körpern und sexuellen Praktiken? Oder die implizite Anspielung und Anmutung, die sich aus Form, Farbe und Materialität der Dinge selbst ergibt?
Die Ursprünge von “sex sells”
Die Ausstellung “Erotik der Dinge: Sammlungen zur Geschichte der Sexualität” stellt genau diese Fragen in den Mittelpunkt. Festzustellen ist: Manche Dinge entstehen bereits mit dem Gedanken an einen erotischen Gebrauch, andere hingegen, werden erst nachträglich erotisiert.
Im Lauf der Zeit wurde die Unterscheidung zwischen Erotik, Kunst und Pornografie stets revidiert, hatte jedoch immer einen enormen Einfluss auf das, wie wir sexuelle Dinge einordnen und aufladen. So galten beispielsweise Aktfiguren als Repliken der Kunstgeschichte und wurden gerne in Wohnzimmer präsentiert, während Erotika zensiert, tabuisiert und verboten wurde.
Es geht vor allem um Alltagsgegenstände, die nach formalen und inhaltlichen Gesichtspunkten neu geordnet werden. Die Leitbegriffe Lebensmittel, Werkzeuge der Lust, Körperformen und Bildträger sind die Leitbegriffe. Die Ausstellung zeigt die Sammlungen der Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld (1868-1935), Alfred C. Kinsey (1934-2015) und der Kunstsammlerin Naomi Wilzig (1934-2015).
Seit dem 3. Mai hat die Veranstaltung eröffnet und ist bis zum 27. August noch für Besucher im Museum der Dinge geöffnet!