Jeden Tag ein neues Musikvideo
durch künstliche Intelligenz

Gitarrist und Musiker auf Bühne mit Smartphone gefilmt zum Artikel: Jeden Tag ein neues Musikvideo dank künstlicher Intelligenz

Ihr neues Musikvideo zur Single Dig Down hat die britische Rockband Muse mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz generieren lassen. Es ist damit der erste Musikclip dieser Art. So werden Obama, Clinton, Trump, Snowden, David Bowie, George R.R. Martin, ein Sky-Reporter sowie Kate und William Teil von ein und der selben Darstellung, die sich jedoch jeden Tag wandelt. Das erste Artificial Intelligence Musikvideo nutzt die neue Technologie und huldigt damit die gegenwärtige Remix-Kultur.

Ein Computer als Regisseur

Das Lyric-Video setzt sich aus zahlreichen Videoausschnitten und Soundschnipseln aus dem Internet zusammen. Diese wurden aus hunderten Stunden Videomaterial ausgewählt und in die neueste künstliche Intelligenz Software eingespeist. Unter den zusammengepuzzelten Szenen befinden sich unter anderem Nachrichtensendungen, Pressekonferenzen von Politikern, Interviews mit Prominenten oder diverse Youtube-Clips. Die Software wählte die Clips vor allem nach gesprochenen Wörtern aus, die im Text von Dig Down vorkommen. Im Anschluss wurden die Ausschnitte maschinell so aneinandergereiht, dass das Video und der originale Songtext im Takt aufeinanderpassen.  In Dig Down wird dadurch jedes Wort von einer anderen Person gesprochen. Statt der Stimme des Frontmanns Matthew Bellamy, füllen Stars und Politiker den Liedtext in einer Playback-Version des Songs. Die künstliche Intelligenz merkt sich diesen analytischen Prozess und kann ihn problemlos sowie abgewandelt wiederholen. Weil das so einfach ist, erscheint nun jeden Tag eine neue Version des Musikvideos – quasi immer wieder exklusiv.

Remix-Kultur durch automatisierte Produktion

Muse’s neues Musikvideo reiht sich in die heutige Remix-Kultur ein. Zwar gibt es auch ein klassisches Musikvideo zur Single, mit der Online-Variante gibt die Band jedoch einen Teil des künstlerischen Schaffens in die Hände eines Computers. An dem Video war weder ein Regisseur noch ein Drehbuchautor beteiligt. Laut eines Statements des Artificial-Intelligence-Entwicklers Branger Briz, ist es den Machern ein Anliegen ”eine öffentliche Debatte über die Vorteile und Gefahren dieser neuen und unglaublich einflussreichen Technologie zu führen”.

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