Künstlerkollektiv Peng!:
Rausgeschmissene Mieter schlagen zurück

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Das Künstlerkollektiv Peng! nimmt mit der Aktion “Haunted Landlord – Die Rückkehr der Entmieteten” Rache an skrupellosen Hauseigentümern. Dabei sorgen sie dafür, dass deren Telefon sieben Tage lang nicht mehr still steht.

 

Telefonterror der anderen Art

Viele Menschen sind auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen. Immobilienfirmen und Hauseigentümern ist das in der Regel egal, sobald es um finanziellen Profit geht. Sie greifen oft zu unlauteren Mitteln, um Mieter aus ihren Wohnungen zu verdrängen. Jetzt hat Peng! beschlossen, dass es an der Zeit ist, sich für solche Ungerechtigkeiten in angemessener Form zu revanchieren. Nach einer gründlichen Recherche, von schlimmen Fällen von Entmietungen und Räumungen, wurden Interviews mit den Betroffenen geführt. Danach haben Schauspieler die erzählten Geschichten eingesprochen, um sie den jeweiligen Vermietern zukommen zu lassen.

 

Von Entmietung bis Zwangsräumung

Für “Haunted Landlord” hat das Künstlerkollektiv extra eine neue Software programmiert, die die Hauseigentümer eine Woche lang beliebig oft anruft – am Tag und bei Nacht. Vorher hat Peng! sowohl die geschäftlichen, als auch die privaten Telefonnummern der Zielpersonen herausgefunden. Auf diese Weise werden sie wieder und wieder mit dem Schicksalen der von ihnen verdrängten Mieter konfrontiert. Denn bei jedem Anruf wird zuerst die Tonaufnahme und danach eine Erklärung über den Hintergrund der Aktion abgespielt. Auf der Website kann man die Häuser der Geschichten sehen und sich die Tonaufnahmen selber anhören. Es wird auch angezeigt, wie oft ein Vermieter bereits angerufen wurde. Wer möchte, kann von seinen eigenen Erfahrungen berichten.

 

Der Mieter zieht den kürzeren

Die Anrufe haben den Zweck, skrupellosen Vermietern den Spiegel vorzuhalten. Aufgrund der aktuellen rechtlichen Lage lohnt es sich, Zwangsräumungen durchzuführen. Was aber bleibt sind tiefe Spuren im Leben der Betroffenen. Während die einen sich bereichern, müssen diejenigen zahlen, die sowieso schon eine schlechtere finanzielle Absicherung haben. Betroffene fühlen sich hilflos, ausgeliefert und mit ihren Problemen allein gelassen. Und das sind sie auch weil der Staat Privateigentum, Profitmaximierung und Spekulationen mehr schützt als das Recht auf Wohnen. Der Telefonterror dreht zumindest für kurze Zeit den Spieß um, sodass Vermieter (hoffentlich) zum Nachdenken angeregt werden.

 

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