Hüttenpalast Berlin:
An kalten Tagen warm campen

Jede Jahreszeit hat so ihre Vorteile. Im Sommer freuen wir uns auf Outdoor-Aktivitäten und genießen die Natur. Im Winter mögen wir es kuschelig warm und verputzen weihnachtliche Köstlichkeiten. Doch wer sagt eigentlich, dass man nicht beides miteinander kombinieren kann? Der Hüttenpalast Berlin macht’s möglich: Hier könnt Ihr zu jeder Zeit warm campen – egal, ob es draußen schneit oder regnet. Und das mitten in der Hauptstadt! Wir haben mit Silke, einer der Gründerinnen, gesprochen und sind auf den Geschmack gekommen. Und wer weiß, vielleicht sitzt auch ihr schon bald mit einem Lebkuchen in der Hand im Wohnwagen mitten in Berlin!?

Interview: Alle Hintergründe zum Hüttenpalast Berlin

 

Indoor-Camping – der neue Trend für Soft-Camper. Was fasziniert die Menschen daran?

Ich denke heutzutage ist der Wunsch nach Individualität groß. Die persönliche Ansprache ist vor allem in kleineren Betrieben möglich. Außerdem bleibt einem so ein ungewöhnliches Übernachtungserlebnis im Gedächtnis. Das hat ein richtiger Campingplatz zwar auch, doch in einer Großstadt wie Berlin kann man diesen nur außerhalb finden.

Wie seid ihr auf die Idee von einem Hüttenpalast gekommen?

Sarah und ich leben bereits seit über 15 Jahren in Neukölln. Wir wollten einen Beitrag zu unserem Heimatkiez leisten. Der Bezirk ist in den vergangenen zehn Jahren immer bekannter und beliebter geworden. Besonders für junge kreative Menschen waren die damals noch bezahlbaren Mieten ein großer Magnet. Mittlerweile wird Neukölln sogar als „Insider-Tipp“ gehandelt.

Warum fiel die Wahl auf eine Indoor-Campinghalle?

Wir wollten einen Ort schaffen, an dem sich die Menschen wirklich begegnen und nicht nur an der Rezeption einen Schlüssel erhalten, um danach in ihre Zimmer zu verschwinden. Es sollte ein privat geführtes kleines Gästehaus werden. In der für Berlin sehr typischen Architektur der Hinterhof-Fabriken, hatten wir bald den richtigen Ort für unser Vorhaben gefunden. Ein Ladengeschäft zur Straßenseite hin und zwei einhundert Jahre alte Fabrikhallen im Hinterhof. Wir haben mit unserem Raum-im-Raum Konzept eine sehr individuelle Atmosphäre erschaffen. Ursprünglich sollten es einfach nur sechs kleine Holzhütten in einer Halle werden. Um den Raum flexibler nutzen zu können, kam uns der Gedanke die Hütten auf „Rollen“ zu setzten. Wenig später stellten wir fest, dass das gar nicht nötig ist. Denn Hütten auf Rädern gibt es natürlich schon: Wohnwagen! Im Mai 2011 eröffneten wir also unser Hotel Hüttenpalast mit einem kleinen „Indoor-Campingplatz“ und sechs großzügigen Hotelzimmern im Loftcharakter. Aufgrund der hohen Nachfrage, haben wir das Hotel 2013  um eine zweite „Wohnwagenhalle“ erweitert.

Wie sieht euer Indoor-Campingplatz aus?

Wir haben zwei Hallen mit  je sechs Wohnwagen/Hütten. Dazu jeweils ein Gemeinschaftsbad, getrennt nach Frauen und Männern. Zelten kann man bei uns nicht. Auf unserer Internetseite gibt es Fotos der Wohnwagen/Hütten. Viele Gäste wünschen sich einen bestimmten Wohnwagen, weil dieser mit einer Erinnerung verbunden ist oder ihnen besonders gefällt. Ich würde sagen, dass das “Dübener Ei” mit am beliebtesten ist.

Was würdet ihr Skeptikern entgegnen, die behaupten: “Campen muss mitten in der Natur stattfinden. Alles andere ist doch nur ein Abklatsch von einem Hotel, Hostel oder Ähnlichem.”

Schlichte Sanitäre Anlagen, die Zubereitung des Abendessens auf einem Gaskocher, Schlafsack, Lampe, Isomatte, Mücken und Regen: Richtiges Camping ist auch mit unangenehmen Faktoren verknüpft. Ich denke manche Menschen wünschen sich das Quäntchen mehr Luxus.

 

Vielen Dank für das Interview!

 

 

Fotografien von Jan Brockhaus

 

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