Vivian Maier Fotos:
In her own hands

Graffiti an Hauswand, Motiv: Vivian Maier Foto

Vivian Maier ist eine der bedeutensten amerikanischen Fotografinnen des 20. Jahrhunderts. Ihr habt bislang noch nichts von ihr gehört? Dann wird es Zeit! Ihre faszinierenden Bilder fangen ganz alltägliche und dennoch einzigartige Momente in den Straßen von Chicago und New York ein und stecken dabei voller Leben. Davon könnt ihr euch in der Ausstellung “Vivian Maier Fotos: In her own hands” jetzt selbst überzeugen. Doch das ist gar nicht mal so selbstverständlich: Denn Vivians künstlerisches Schaffen blieb lange Zeit unentdeckt. Die Künstlerin erhielt leider erst postum die Aufmerksamkeit, die sie verdiente und bekam wohl die meisten ihrer Werke selbst nie zu Gesicht.

Wer war die Künstlerin Vivian Dorothy Maier?

Vivian Maier Fotos, Selbstporträt
Vivian Maier, Selbstporträt, 1956 ©Estate of Vivian Maier, Courtesy of Maloof Collection and Howard Greenberg Gallery, NY

Vivian Maier wurde 1926 als Tochter europäischer Einwanderer geboren. Maier war eine Einzelgängerin, die sich und ihre Werke gerne aus der Öffentlichkeit zurückhielt. Zeitweise arbeitete sie als Kindermädchen und Haushälterin. Vor allem die Fotografie, ihre große Leidenschaft, gab ihr immer wieder Kraft. Den größten Teil ihrer Freizeit verbrachte sie daher vor allem hinter der Kamera. Im fortgeschrittenen Alter hortete Vivian alles was sie konnte und spannend fand: Diversen Schnickschnack, alte Zeitungen und ganz besonders viele belichtete, jedoch unentwickelt gebliebene Filmrollen. Einen Großteil ihres fotografischen Besitzes sah die Künstlerin wahrscheinlich nie selbst. Vivian bewahrte ihn in einem Mietlager auf. Irgendwann konnte sie die Miete nicht mehr bezahlen. Deshalb kam es 2007 zu einer Zwangsversteigerung durch ein Auktionshaus.

Vivian Maier Fotos: Unentdeckte Diamanten

Ron Slattery konnte über 1000 Aufnahmen für 250 US-Dollar erwerben – gemessen am gesamten Bestand, war dies nur ein kleiner Teil. Im Jahr 2008 trug er Vivian Maiers Aufnahmen erstmals in die Öffentlichkeit, in dem er sie auf seinem Blog präsentierte. Doch dieser war nicht gut besucht und so schlummerte der Schatz weiter vor sich hin. Unglaublich: Der Makler John Maloof, in dessen Besitz sich die Abzüge eine Zeit lang befanden, verkaufte einige Negative sogar auf ebay. Auch er war sich der Bedeutung der Sammlung nicht bewusst. Als ihn ein Fotograf und Kunstkritiker vom Gegenteil überzeugte, kaufte Maloof weitere Aufnahme von Slattery.

Wandel zum Klassiker der Straßenfotografie

Maloof versuchte daraufhin Kontakt zu der Künstlerin aufzunehmen – ohne Erfolg. Das Auktionshaus durfte die Adresse nicht herausgeben, informierte ihn aber über den schlechten Gesundheitszustand der älteren Dame. Einige Zeit später las Maloof im Internet einen Nachruf, verfasst von drei ehemaligen Ziehkindern der Nanny Vivian Maier. Durch Zufall entdeckte Maloof außerdem eine Adresse auf einem Schuhkarton, die schicksalshafterweise genau zu dieser Famile führte, für die Maier 17 Jahre lang gearbeitet hatte. Sie zeigten Maloof zwei Container in einem Lagerhaus mit Kleidung, Briefen, Papieren und zehntausenden Fotos, Negativen und unentwickelten Filmen von Vivian Maier. Mittlerweile wurde auch die Presse auf die Künstlerin aufmerksam und so kam es, dass die Fotografin nach und nach immer mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit rückte. Die Künstlerin verstarb 2009. Noch im gleichen Jahr sorgten ihre Werke für eine Welle der Begeisterung in der Gesellschaft und Fotoszene. 2015 wurde ihr eine Ausstellung im Willy-Brandt-Haus gewidmet. Nun folgt die Fortsetzung.

Vivian Maier: In her own hands – die Ausstellung

Die Exponate der neuen Ausstellung “Vivian Maier Fotos: In her own hands” entstanden in den 1950er und 60er Jahren. Ihr könnt sie noch bis zum 06. Januar 2019, ebenfalls im Willy-Brandt-Haus, bestaunen. Vivian fotografierte unvermittelt und vertraute ihrer Intuition. Ihre Bilder erzählen von der Schönheit alltäglicher Momente. Neben einer professionellen Kameraausstattung, brauchen gute Bilder diesen intuitiven fotografischen Blick wie ihn Vivian Maier hatte. Ihre Fotografien erzählen vom Leben – das sieht und spürt man! Überzeugt euch selbst:

 

 

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Titelbild: Vivian Maier, New York, 1952–59 ©Estate of Vivian Maier, Courtesy of Maloof Collection and Howard Greenberg Gallery, NY

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