Die Raubdruckerin:
Kunst von der Straße

Straße Farbe T-Shirt Mann zum Artikelthema Raubdruckerin

Wer glaubt, dass Gullideckel nichts schönes an sich haben, der kann sich von der Raubdruckerin eines besseren belehren lassen. Seit 2006 werden urbane Flächen, innerhalb des Street-Printing-Projekts zur Druckvorlage für Kleidungsstücke und Taschen. Begonnen in Berlin reist das Team mit Farbe und Malerrolle in alle Metropolen der Welt.   

 

Gullideckel-Hoodies

Die Künstlerin Emma-France Raff ist die Gründerin des experimentellen Druckprojekts “Raubdruckerin”. Dabei werden Muster von Gullideckeln, Gittern und anderen Architekturelementen aus Großstädten genutzt, um sie als Druckplatte für Stoffe und Papier zu verwenden. Neben ihrer Heimatstadt Berlin, Barcelona, Amsterdam, Lissabon und vielen mehr, sind seit kurzem auch noch Wien und Budapest dazugekommen. Die Oberflächen der Städte dienen der Raubdruckerin als frei zugängliche Druckplatte. T-Shirts, Hoodies, Gym Bags, Tote Bags und Poster bekommen auf diese Weise einzigartige graphische Muster. Wie ein Blick auf den Onlineshop verrät, kommt die Streetwear-Kollektion super an: viele Teile sind bereits ausverkauft.

 

Die Raubdruckerin bei der Arbeit

Street Art mal anders

Was für eine künstlerische Bedeutung hinter der Raubdruckerin steckt, verrät Emma-France auf ihrer Website. „Die daraus entstehende, urban inspirierte Kunst ist in gewisser Weise umgekehrte Street Art, da dem städtischen Raum etwas entnommen wird und Menschen es durch die Welt tragen. Sie werden selbst Teil des Projektes.“ Alle Sachen aus dem Onlineshop wurden vorwiegend im öffentlichen Raum in einem Low-Tech-Druckverfahren hergestellt. Das bedeutet, dass außer Malerrolle und Farbe keine weiteren Materialien verwendet werden. Diese Herstellungsweise macht die Produkte zu etwas Besonderem, da sie sich von der typischen Massenware abheben.     

 

Bedrucktes T-Shirt aus Budapest

 

Raubdruckerin hat Blick für Details       

Der Fokus des Projekts liegt auf der Entdeckung von Flächen in der Stadt. Dinge, die von den meisten Leuten übersehen werden, stellen sich als urbane Designerstücke heraus. Viele unbeachtete Teile von Städten, stecken auf den zweiten Blick voller Geschichte, Vielfalt und Kreativität. Das Team von der Raubdruckerin verwandelt Details in ein Image, das Menschen gerne in Form von Streetwear tragen wollen. Trotzdem ist die Idee, die Stadt als Druckfläche zu benutzen, nicht neu. Bereits Ende der 80er Jahre haben die Künstler Andreas und Mathias Pohlmann die Technik für Papierdrucke genutzt. Auch heute setzen mehrere Künstler wie Ruppe Koselleck, die Stadt als Druckplatte für ihre Werke ein.

 

 

Hier geht’s zur Raubdruckerin

 

Bilder: Raubdruckerin

 

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