Kreative Musikvideos gibt es viele. Mit der Digitalisierung eröffnen sich zusätzlich vollkommen neue Möglichkeiten der Darstellung. Von einem durch künstliche Intelligenz erzeugtem Clip berichteten wir bereits. Doch ein durchchoreographiertes digitales Musikvideo auf verschiedenen Screens gab es so noch nie. “Knock Knock” heißt der Song der ukrainischen Band Brunettes Shoot Blondes. Das dazugehörige Video erzählt die Liebesgeschichte zwischen einer jungen Frau und einem Hasen. Zugegeben eine etwas ungewöhnliche Story einer Band mit einem ebenso bizarren Namen. Noch überraschender ist allerdings die kreative Darstellungsweise des Videos: Die Liebesstory wird auf 14 verschiedenen Bildschirmen unterschiedlicher Medien erzählt. So versucht der Hase über Smartphone, Tablet und Laptop seine Herzensdame zu erreichen und stößt dabei nicht nur einmal an die Grenzen des Bildschirmrandes.
Die Choreographie einer Liebesgeschichte
Die erste Begegnung findet auf zwei sich gegenüberliegenden Smartphones statt. Auf dem Ersten tritt ein Hase lässig, mit einem Blumenstrauß in der einen und einer Zigarette in der anderen Hand, in den Screen. Im anderen Bildschirm zeigt sich die Dame davon nicht sonderlich beeindruckt und macht sich auf den Weg in den dritten Screen. Dessen Rand fungiert nun als Tür, welche sie hinter sich abschließt. Der Hase versucht sich nicht beirren zu lassen, nimmt den technisch steinigen Weg auf sich und folgt in dem durchchoreografierten Musikstück seinem Glück. Dabei purzelt der Verehrer seiner großen Liebe von Medium zu Medium hinterher. Bei all den Wirrungen und Irrungen sei so viel schon einmal verraten: Es gibt ein süßes Happy End.
Musikvideo Performance mit 14 Screens in Echtzeit
Die große Herausforderung ist es, die Figuren und ihre Gestiken auf die Sekunde genau richtig zu programmieren und zu platzieren. Denn das Video läuft in Echtzeit. Dafür bedarf es einer ganzen Choreographie. Doch es muss nicht nur virtuell geplant werden. Für einen reibungslosen Ablauf ist es ebenfalls wichtig, dass alle Beteiligten das jeweilige Gerät zum richtigen Zeitpunkt und gleichzeitig an der richtigen Stelle platzieren. So beginnt der Clip mit einem Countdown, die Finger verharren bis zum Start auf den Displays.
Kreativer Youtube-Hit und Award-Gewinner
Im Netz wurde Kritik laut, dass es sich bei dem Video eventuell um verschleierte Werbung handelt. Schließlich sind die eingesetzten Medien durchweg Apple Produkte. Offiziell bestätigt ist dieser Zusammenhang allerdings nicht. So oder so handelt es sich um eines der wohl kreativsten Musikvideos – insbesondere hinsichtlich des Einsatzes von Medien. Der Youtube-Clip wurde bereits über 9 Millionen mal aufgerufen, namenhafte Medien wie Billboard, The Daily Mirror, Rolling Stone, The Huffington Post und viele andere berichteten bereits darüber. “Knock Knock” wurde für die innovative Arbeit belohnt und staubte im Jahr 2015 einen Berlin Music Video Award in der Kategorie “Best Concept” ab.
Und nun die ganze Liebesgeschichte mit allen ihren digitalen Brückenschlägen: