Die dritte Multimediale Bildershow von VISIONS ALIVE zeigt das Best-Of der 16 bekanntesten Künstler des 19./20. Jahrhunderts. “Von Monet bis Kandinsky” ermöglicht eine ganz neue moderne Perspektive auf die Kunst.
Jutebeutel und teure Teelichter
Wer die Multimedia-Ausstellung “Von Monet bis Kandinsky” sehen will, muss sie erst einmal suchen. Da sie sich in einem, nicht besonders schönen, Hinterhof befindet, ist die Ausstellung schwer zu finden. Die grünen Pfeile auf dem Boden, die später mit rotfarbigen Pfeilen überklebt wurden, helfen auch nur bedingt weiter. Wer aufgrund der berühmten Künstler einen einladenden Eingangsbereich erwartet hat, der wird spätestens beim Betreten der Location enttäuscht. Die Ausstellung besteht aus vier Räumen: zwei Informationsräumen und zwei Ausstellungsräumen, in denen die Video-Projektionen laufen. Informationstafeln geben Aufschluss über das Leben der Künstler. Die Bilder auf den Tafeln passen nur leider nicht zu den Informationen. Als interessierter Betrachter fragt man sich also, warum nicht das Porträt gezeigt wird, das Monet berühmt gemacht hat, sondern ein völlig zusammenhangloses Werk. Was auffällt ist, dass fast alle 16 Künstler zu Lebzeiten arm waren und aufgrund einer schlimmen Krankheit gestorben sind. Der andere Teil des Raumes ist der Verkaufsbereich. Hier kann man Jutebeutel mit Van Goghs Gesicht und Teelichter für 30 Euro kaufen.
Man muss Kunst nicht verstehen
In beiden Ausstellungsräumen läuft die 60-minütige Videoshow in Endlosschleife. Man kann zwischen Stühlen, Bänken und Sitzsäcken wählen. Innerhalb dieser Stunde werden Werke der Künstler auf unterschiedliche Weise dargestellt. So werden Bilder von Edgar Degas gezeigt, der eine Schwäche für das Ballett hatte. Dementsprechend wurden animierte Balletttänzerinnen, bestehend aus glitzernden Lichtpunkten, gezeigt. Claude Monets Abschnitt dreht sich um die Schönheit der Blumen, welche er als Impuls für seine Künstlerkarriere ansieht. Besonders herausstechend ist ein fast schon hektisch animiertes Labyrinth, bestehend aus der abstrakten Kunst von Wassily Kandinsky. Die erste halbe Stunde wird es dem Zuschauer nicht leicht gemacht. Vor allem weil kurze Zitate der Künstler der einzige Kontext sind, den der Betrachter bekommt. Irgendwann erscheint ein Zitat von Claude Monet, in dem er verkündet, dass man Kunst nicht verstehen, sondern einfach nur lieben muss. Inspiriert von dieser Aussage, bekommt die Ausstellung plötzlich eine ganz andere Wirkung.
VISIONS ALIVE erschafft Traumwelt
Je länger man sich die Videoshow ansieht, desto mehr kann man sich gedanklich von der gezeigten Kunst in eine andere Welt tragen lassen. In den Sitzsäcken liegend, verwandelt sich der Ausstellungsraum in einen realen Traum. Vor allem die wunderschön abgestimmte Musik trägt einen großen Teil zu diesem Gefühl bei. Viele Besucher haben sich auf den Boden gelegt und die Videoshow teilweise dreimal in Folge angeschaut. Sobald man aufhört das Gezeigte verstehen zu wollen, beginnt erst die Fantasiereise, die einen Raum und Zeit vergessen lässt. Der kleinere Ausstellungsraum ist zwar weniger eindrucksvoll aber dafür hat man dort einen besseren Überblick über alle gezeigten Kunstwerke. “Von Monet bis Kandinsky” ist, im Gegensatz zum ersten Eindruck, eine Ausstellung für jedermann: egal ob Kunstkenner oder interessierter Laie. Es ist quasi ein digitalisiertes und animiertes Museum mit den Werken von bekannten Künstlern. Oder auch modern aufbereitete Kunst, die die Emotionen der Betrachter einfängt.
Ausstellung: 21. Juli 2017 bis 28. Januar 2018
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Titelbild: iVision Entertainment GmbH