Die Unberechenbarkeit der Ozeane hielt Franz Graf von Larisch-Moennich nicht davon ab, für die beste Aufnahme mehr als einmal sein Leben zu riskieren. Der Fotograf war ständig auf der Suche nach der größten und eindrucksvollsten Welle. Dafür durchschiffte er Anfang des 20. Jahrhunderts mit den damals größten Segelbooten die Weltmeere, die stürmische See war sein Zuhause. Einige der Bilder, die er von seinen Reisen mitbrachte, könnt ihr euch aktuell im Deutschen Technikmuseum anschauen.
Franz Graf begeistert Wissenschaftler & Kunstliebhaber
Um die Kamera auf das Wasser richten zu können, entwickelte der Meeresfotograf eigens dafür eine wasserdichte Ummantelung. Neben der Fotografie widmete er sich auch der wissenschaftlichen Erforschung der Meereswellen. Seine Aufnahmen wurden für die Untersuchungen der Wellen genutzt. Welche Wellenarten gibt es? Und wie werden sie von den verschiedenen Windverhältnissen beeinflusst? Auf der Rückseite seiner Werke sind Angaben zum Ort, der Windstärke und Wellenhöhe verzeichnet. Daraus entstand gemeinsam mit dem Museum für Meereskunde in Berlin unter anderem ein “Wellenatlas”. So beeindruckte Franz Graf von Larisch-Moennich Kunstliebhaber und Wissenschaftler zugleich.
Achtung Wellengang: Stürmische See und Brandung
Die Sonderausstellung “Stürmische See und Brandung” zeigt 19 Originalaufnahmen, welche zwischen 1909 und 1914 enstanden sind und die Kraft der Ozeane eindrucksvoll einfangen. Diese werden von Bewegtbildern begleitet. Denn Graf Larisch filmte seine Abenteuer auch. An kalten und verregneten Tagen ist die Ausstellung also in jedem Fall einen Besuch wert. Weitere Berliner Indoor-Tipps für schlechtes Wetter – natürlich ganz ohne Wellengang – findet ihr hier.
Fotoausstellung “Stürmische See und Brandung” im Deutschen Technikmuseum in Berlin
Laufzeit: 28. November 2018 bis 31. März 2019
Titelbild: © SDTB, Bibliothek