Digitalisierung und Nachhaltigkeit erfassen immer mehr Bereiche unseres täglichen Lebens und können zusammen große Vorteile für die Gesellschaft bringen. Banking ist ein Beweis dafür. Banken, die zunehmend digital arbeiten, unterhalten wenige Filialen und sparen dadurch Energie und Ressourcen – das ist erstmal offensichtlich. Doch was ist mit ethischen Gesichtspunkten? Wie nachhaltig und digital kann Banking heute sein?
Der Beitrag der Digitalisierung zu mehr Nachhaltigkeit
Nicht nur die Wirtschaft, auch immer mehr private Kunden hegen bei den Banken den Wunsch nach Digitalisierung. Noch nicht alle Institute haben die Bedeutung der Digitalisierung erkannt. Um am Markt bestehen zu bleiben, müssen die Banken die mit der Digitalisierung verbundenen Herausforderungen annehmen. Beispiele aus der Vergangenheit zeigen, dass digitale Technologien Unternehmen zum Branchenprimus werden lassen, wie das bei Apple der Fall ist. Andere Unternehmen wie Kodak wurden insolvent, da sie die Bedeutung der Digitalisierung nicht erkannt haben. Mit verschiedenen Maßnahmen können Banken die digitalen Herausforderungen wahrnehmen:
- Angebot von mobilen Lösungen wie Banking-Apps,
- Online-Beantragunng von Krediten,
- Online-Eröffnung von Konten,
- digitale Kommunikationsformen.
Die digitalen Lösungen sorgen auch für mehr Kundenzufriedenheit, da Bankgeschäfte schneller abgewickelt werden können.
Was bedeutet Nachhaltigkeit bei Banken?
Wie kann Nachhaltigkeit im Finanzsektor durchgesetzt werden und wie können Banken nachhaltig arbeiten? Beim nachhaltigen Banking geht es um alternative privatwirtschaftliche Bankgeschäfte unter Berücksichtigung sozialer und ökologischer Belange. Allerdings gibt es keine klare Definition für nachhaltiges Banking. Das Geschäft der nachhaltigen Banken unterscheidet sich nicht von den anderen Banken. Auch die nachhaltigen Banken bieten Girokonten, Kredite und Geldanlagen an, allerdings unter ökologischen und sozialen Gesichtspunkten. Für die nachhaltigen Banken gelten verpflichtende Ausschlusskriterien, beispielsweise bei Investitionen in Unternehmen, die nicht umweltfreundlich oder nicht sozialverträglich arbeiten. Genauso investieren diese Banken in nachhaltige Unternehmen.
Was machen ethische Banken anders?
Ethische und nachhaltige Banken setzen den Schwerpunkt auf den verantwortungsvollen, nachhaltigen Umgang mit Geld. Für Investitionen haben sie Positiv- und Negativkriterien, die sie klar kommunizieren. Bei den Investitionen werden Rüstungsgüter, Nahrungsmittelspekulationen, korrupte Regimes und Kinderarbeit ausgeschlossen. Nachhaltige, ethische Banken sind durch einige Merkmale gekennzeichnet:
- transparente Arbeit,
- keine Unterstützung von Menschenrechtsverletzungen oder Umweltzerstörung,
- keine Investition in Waffengeschäfte,
- Unterstützung der Energiewende.
Woran sind nachhaltige Banken zu erkennen?
Kunde bei einer nachhaltigen Bank zu sein, muss nicht bedeuten, eine geringere Rendite zu bekommen oder mit höheren Kosten belastet zu werden. Da der Begriff Nachhaltigkeit von jeder Bank anders interpretiert wird, sollten potentielle Kunden genauer hinschauen, bevor sie sich für eine Bank entscheiden. Nicht alle zweifelhaften Branchen wie fossile Brennstoffe oder Glücksspiel werden von jeder nachhaltigen Bank ausgeschlossen. Wer sich für eine Bank interessiert, sollte sich also über die Ausschlusskriterien informieren, wenn es um die Investition der Kundengelder geht. Trotz Nachhaltigkeit sind einige Aspekte für die Auswahl einer Bank wichtig:
- Einlagensicherung von mindestens 100.000 Euro,
- Renditepotential,
- Sicherheit,
- Verfügbarkeit,
- Versorgung mit Geldautomaten und Filialen,
- Kosten.
Siegel für nachhaltige Geldanlagen
Nachhaltige Banken sind an verschiedenen Siegeln zu erkennen, die den Kunden die Auswahl erleichtern. Allgemeinverbindlich für Nachhaltigkeit von Geldanlagen sind die ESG-Kriterien für:
- E – Environment (Umwelt),
- S – Social (Soziales),
- G – Governance (Unternehmensführung).
Auch die Abkürzung SRI für Social Responsible Investment (sozial verantwortliches Investment) kennzeichnet nachhaltige Geldanlagen. Darüber hinaus gibt es noch weitere Siegel für Nachhaltigkeit:
- FNG-Siegel für Forum Nachhaltige Geldanlagen
- ECOreporter-Siegel
- Climetrics als Klima-Rating für Fonds
- Fair Finance Guide Deutschland zum Vergleich der sozialen und ökologischen Bilanz von Banken.