Vorsätze wurden gefasst, Pläne sind geschmiedet und langsam aber sicher kommen wir im Jahr 2016 an. Der perfekte Zeitpunkt, einmal wieder die Glaskugel auszupacken und einen Blick in die uns bevorstehende technische Zukunft zu werfen. Dieses Mal: Virtuelle Realität(en).
Virtual reality..
Was vor vier Jahren mit dem ersten Vorläufer von Oculus Rift begann, ist zum neusten Hype der Technikszene geworden. Ein head mounted display, das den Träger komplett in eine andere, virtuelle Welt entführt. So besucht man täuschend echte Unterwasserwelten oder darf in schwindelerregender Höhe über ein Seil balancieren – das Zusammenzucken, wenn man von einem Hai angegriffen wird und der Schweißausbruch wegen der Höhenangst inklusive. Die erste Umsetzung einer solchen “betretbaren” Realität schlug in der Technikwelt große Wellen. Angestachelt von den zu verzeichnenden Erfolgen des Start-Ups Oculus, zogen nach und nach auch Marktführer im Bereich der VR nach. Morpheus bei Sony, Vive von HTC oder HoloLens bei Microsoft – immer mehr namhafte Hersteller investieren in die neue Technologie. Virtuelle Realitäten sollen massentauglich gemacht werden und schon in naher Zukunft ihren Einsatz in den unterschiedlichsten Feldern unserer Gesellschaft finden.
.. und wie wir sie nutzen können.
Doch in welchen Bereichen kann man sich virtual reality überhaupt vorstellen? Der offensichtlichste Einsatz der neuen Technologie liegt mit der Gaming Szene schon fast auf der Hand – nicht umsonst entsprang die erste VR Brille einem Start Up aus dieser Branche. Auch im Medienbereich entsteht ein reges Interesse in Bezug auf virtuelle Realitäten. Erst kürzlich entschied sich die ProSieben Sat1 Media AG und der Springerverlag dazu, in das Start-Up Jaunt VR zu investieren. Eine Firma, die sich auf die Erstellung und Verbreitung von Virtual-Reality-Inhalten spezialisiert hat. Denn besonders das Medium Fernsehen könnte auf diese Weise revolutioniert werden. Aber nicht nur die Entertainment Branche wird gehörig aufgewirbelt. Auch ein entsprechender Einsatz in der Arbeitswelt wäre durchaus denkbar. Hier können beispielsweise Alarm oder Krisenszenarien vor allem im technischen Bereich nachgestellt werden. In einem geschützten Umfeld können Mitarbeiter auf diese Weise dann den Ernstfall proben oder die Bedienung bestimmter Instrumente üben. So können auch in der medizinischen Ausbildung Operationssituationen simuliert, aus komplett neuer Perspektive gezeigt und somit besser erlernt werden. Bereits jetzt wird die virtuelle Realität in der Medizin gezielt eingesetzt und ist vor allem im Bereich der Psychologie eine große Hilfe. Durch das Hineinversetzen in verschiedene Szenarien kann mit dem Patienten sehr konkret an Ängsten und Phobien gearbeitet werden. Erste Erfolge lassen sich auch im Bereich der Schmerztherapie verzeichnen, bei der Patienten durch besonders eindrucksvolle Bilder so gut wie möglich von ihrem Leiden abgelenkt werden.
Die Möglichkeiten, virtuelle Realität einzusetzen, sind schier unerschöpflich und sie werden den Technologie Sektor der kommenden Jahre mit Sicherheit enorm prägen. Zwar lässt sie sich für den kleinen Mann aktuell noch nicht entsprechend umsetzen und aufbereiten – hierfür ist das Konzept zu kompliziert, arbeitsaufwendig und damit zu teuer – aber die ersten Weichen sind gestellt.
Bild: pixabay.