Weniger in Sachen Müllvermeidung, vielmehr in puncto Müllproduktion zählt Deutschland im europaweiten Vergleich zu den Spitzenreitern. Hoher Konsum, geringere Haushaltsgrößen von ein bis zwei Personen und müllbegünstigende Einkaufsgewohnheiten – diese drei Faktoren lassen den Müllberg in den heimischen vier Wänden wachsen. Im Jahr 2015 betrug die Abfallmenge in Deutschland satte 454 Kilogramm pro Einwohner. Auch die Industrie trägt durch überflüssige Verpackungen ihren Teil dazu bei.
Ratgeber zum Thema Müllvermeidung
Doch die Verbraucher müssen sich mit dieser Tatsache nicht abfinden. Unser E-Book „Müllvermeidung und Recycling: 70 praktische Tipps für den Alltag“ zeigt Möglichkeiten auf, den Müllberg schrumpfen zu lassen und damit der Umwelt ein gutes Stück entgegen zu kommen. Das Thema Müllvermeidung muss fest in den Köpfen der Bürger verankert sein.
Müllvermeidung beginnt beim Einkauf
Bereits vor dem Weg zum Supermarkt sorgt die Planung des Einkaufs dafür, dass nur notwendige Produkte gekauft werden, während Überflüssiges in den Regalen bleibt. Wer ohne Einkaufszettel durch den Markt geht, kauft tendenziell zu viel ein. Nicht selten landen diese Spontankäufe später ungeöffnet im Abfalleimer. Das Mitnehmen von Einkaufskörben oder Tragetaschen erspart an der Kasse den Griff zur Plastiktüte. Sollte sich diese einmal nicht vermeiden lassen, kann sie zu Hause als Mülltüte wiederverwendet werden. Der Gang in den Bioladen oder auf den Wochenmarkt lohnt sich ebenfalls, denn hier sind viele saisonale und regionale Produkte unverpackt erhältlich.
Teilen vermeidet Müll
Das E-Book bietet etliche Tipps zur Weitergabe von Kleidung oder Smartphones sowie zur gemeinschaftlichen Nutzung von Zeitschriften und Büchern. Auch Gartengeräte, die nur ein- oder zweimal im Jahr genutzt werden, können von mehreren Haushalten gemeinschaftlich angeschafft werden.
Der unvermeidbare Müll sollte nach Vorschrift getrennt werden, um eine korrekte Entsorgung und Wiederverwertung zu garantieren. Die regelmäßige Entleerung und Reinigung der Mülleimer beugt Krankheitserregern und unangenehmen Gerüchen vor.
Bevor Lebensmittel – möglicherweise originalverpackt – im Müll landen, lohnt sich eine genaue Qualitätskontrolle. Das Überschreiten des Mindesthaltbarkeitsdatums ist nicht gleichbedeutend mit Ungenießbarkeit!
Vom Recycling zum Upcycling
Bei richtiger Mülltrennung können verschiedene Abfallprodukte wie Glasflaschen oder Papier recycelt werden. Kreative Köpfe und geschickte Handwerker werfen Verpackungen oder alte Möbel außerdem nicht in den Müll, sondern lassen daraus individuelle Einzelstücke entstehen. So können beispielsweise Tetra Packs oder Eierkartons einer neuen, sinnvollen Aufgabe zugeführt werden. Anders als beim Recycling kommt es hierbei zu einer stofflichen Aufwertung, weswegen von sogenanntem Upcycling gesprochen wird.
Biomüll: lebendiger Abfall
Aufgrund rascher Geruchsbildung sollte der Biomülleimer öfter entleert werden. Direkte Sonneneinstrahlung sorgt in der Mülltonne für rasche Madenentwicklung. Ein schattiger Platz, gute Belüftung und etwas Kalkmehl zur Hebung des pH-Werts halten ungebetene Gäste fern.
Doch Biomüll muss nicht unbedingt in der Tonne landen. Kaffeesatz ist beispielsweise ein fabelhafter Dünger, vertreibt Schnecken und lässt Rosen oder Geranien in intensiveren Farben erstrahlen.
Jahr für Jahr türmt sich in Deutschland ein gewaltiger Müllberg, zu dessen Verkleinerung jeder Einzelne beitragen kann. Oft sind es schon kleine Veränderungen der täglichen Einkaufs- oder Lebensgewohnheiten, die eine große Wirkung haben.
Mit insgesamt 70 Tipps zur Müllvermeidung und wertvollen Informationen rund um das Thema Abfall bietet das E-Book Hilfestellungen, die sich einfach in den Alltag übertragen lassen. Als Abschluss gibt eine Tabelle einen Überblick über sämtliche Abfallarten und deren Entsorgung.
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