Passende Rezepte
für deine Lebensmittelüberreste

Lebensmittelverschwendung stellt für die ganze Erde ein Problem dar. Sie belastet Mensch, Tier und Umwelt. Während in Europa und Nordamerika unkontrolliert Lebensmittel weggeworfen werden, leiden über 820 Millionen Menschen in Entwicklungsländern an Hunger. Wie kann die Lebensmittelverschwendung gestoppt werden?

Gut 12 Millionen Tonnen der Lebensmittel in Deutschland landen jährlich auf dem Müll. Mehr als die Hälfte der Lebensmittel kommen aus privaten Haushalten. Jeder Bundesbürger wirft pro Jahr 235 Euro einfach so weg – ein Warenwert von zwei voll beladenen Einkaufswagen. Vor allem Obst und Gemüse landen in der Tonne statt auf dem Teller. Vielen ist unbewusst, dass jedes unverbrauchte Stück davon mit hohem Energieverbrauch einhergeht: Anbau und Ernte waren umsonst und der Transport hat die Umwelt belastet.  Der Handel gleicht seine Verluste durch weggeworfene, den Verbraucherwünschen nicht entsprechende Lebensmittel damit aus, indem er die Preise anhebt – für Menschen mit geringem Einkommen fatal.

Tipps zum Vorbeugen der Lebensmittelverschwendung

Eine krumme, aber essbare Gurke landet im Mülleimer. Dasselbe passiert Lebensmittelresten, die im Kühlschrank “vergessen” wurden oder das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben. Kommt dir bekannt vor? Das muss nicht sein. Das kannst du tun, um der Verschwendung von Lebensmitteln vorzubeugen:

1. Plane deinen Wocheneinkauf nach den Gerichten, die du kochen möchtest. Werfe zunächst einen Blick in deine Vorratsschränke und deinen Kühlschrank. Verfasse anschließend einen Einkaufzettel und kaufe nichts, was nicht darauf steht. So vermeidest du überproportional große Einkäufe und qualitativ hochwertige Produkte können eingekauft werden. Hier unterstützt dich die praktische Vorrats- und Einkaufslisten-Funktion der Restegourmet App. Schaue dir gerne auch den Artikel an, den Restegourmet dazu verfasst hat und erhalte weitere Tipps für dein gezieltes Einkaufen.

2. Checke wöchentlich deinen Kühlschrank und stelle dir einen Korb an Lebensmitteln zusammen, die bald ablaufen. In der Restegourmet App kannst du eingeben, mit welchen Zutaten du kochen möchtest und bekommst anschließend passende Rezepte angezeigt. Dir wird mitgeteilt, ob dir für dein Gericht noch Zutaten fehlen, die du daraufhin deiner Einkaufsliste hinzufügen kannst. Durch die Planung wird ein gezieltes Einkaufen möglich und ein nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln gefördert.

3. Lagere deine Lebensmittel richtig. Fleisch und Fisch am besten sofort verbrauchen oder einfrieren. Früchte nicht in den Kühlschrank legen. Probiere dich auch am Einkochen – so kannst du große Mengen Nahrungsmittel haltbar machen.

4. Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist kein Verfallsdatum! Dein Joghurt ist seit einem Monat abgelaufen? Wirf ihn nicht weg! Schaue ihn dir an, rieche daran und probieren einen Löffel – du wirst feststellen, dass er noch genießbar ist. So verhält es sich mit den meisten Lebensmitteln, die das MHD überschritten haben.

5. Kaufe saisonal und regional ein. Du hast im Winter Lust auf Erdbeeren? Keine gute Idee! Die süßen Früchtchen kommen aus Übersee, stammen aus Gewächshäusern und bringen enorme Energieverschwendung mit sich. Kaufe stattdessen auf Wochenmärkten ein, die frische Produkte aus der Umgebung anbieten. In Berlin gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um Lebensmittel nachhaltig zu kaufen.

6. Kaufe bei Shops für ausrangierte Lebensmittel ein und spare obendrein noch bares Geld. In Berlin bieten “SirPlus” und “Motatos” Plattformen für aussortierte Lebensmittel mit zum Teil großen Rabatten an. Das Motto dabei ist, jedes Lebensmittel zu retten und bedürftige Menschen zu unterstützen. Egal, ob kurz vor dem Ablauf des MHD oder nicht der Norm entsprechend, Lebensmitteln wird eine zweite Chance gegeben.

Das kann die Gesellschaft tun, um Lebensmittelverschwendung

1. Lebensmittelverschwendung muss jedem Einzelnen bewusst gemacht werden. Vielen ist unklar, wie brisant das Thema ist. Soziale Medien können in dieser Hinsicht sinnvoll genutzt werden. Initiativen gegen Lebensmittelverschwendung wie Foodsharing, Beste-Reste-Box oder togoodtogo können so gestärkt werden.

2. Handel und Gastronomie miteinbeziehen! Notfalls politisch das Wegwerfen von “unschönen” Nahrungsmitteln stoppen. Supermärkte anleiten, solche Lebensmittel verstärkt an Tafeln und wohltätige Organisationen zu spenden, statt in der eigenen Mülltonne verfaulen zu lassen. In der Gastronomie können Essensportionen kundenorientiert angepasst und Lebensmittelüberschuss an karitative Organisationen gespendet werden.

3. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) strebt bis 2030 eine Halbierung der Gesamtabfälle an – von 12 auf 6 Millionen Tonnen pro Jahr. Der Plan ist, Überschüsse an Nahrung von vornherein zu vermeiden und Lebensmittelspenden leichter zu machen. Im Rahmen der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung sollen unter anderem durch bildungspolitische Aufklärungsinitiativen sowie gesetzlichen Regelungen das Bewusstsein auf einen nachhaltigen Konsum von Lebensmitteln gerichtet werden. Bei einer 50-prozentigen Reduzierung der Lebensmittelabfälle in privaten Haushalten kann in Deutschland pro Jahr der Ausstoß von sechs Millionen Tonnen vermieden werden, so ein Gutachten der BMEL.

Fazit

1,3 Milliarden Tonnen C02 werden jährlich ausgestoßen für ungenutzte Lebensmittel. Gleichzeitig leiden mehr als 820 Millionen Menschen weltweit an Hunger. Die Zeit ist mehr als reif, sich kritisch mit dem Thema Verschwendung auseinanderzusetzen. Das Problem kann nur dann angegangen werden, wenn alle Parteien – von Produktion und Verarbeitung über Handel und Gastronomie bis hin zum Endverbraucher – am gleichen Strang ziehen. Deshalb leiste auch du einen Teil für einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln bei und lerne sie wertzuschätzen.

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