Täglich werden in Deutschland zahlreiche Lebensmittel weggeworfen. Sie landen achtlos im Müll, weil sie nicht clever gekauft wurden und dann verderben. Häufig wird einfach zu viel gekauft. Ein nachhaltiger Einkauf von Lebensmitteln ist gar nicht so schwer. Nachhaltig kaufen heißt auch, auf Lebensmittel mit Plastikverpackungen möglichst zu verzichten und auf eine gute Ökobilanz zu achten. In Berlin gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um Lebensmittel nachhaltig zu kaufen. Für ein bewusstes Leben sollen die folgenden zehn Tipps helfen.
1. Auf regionale Lebensmittel achten
Regionale und saisonale Lebensmittel wie Schwarzwurzeln, Grünkohl oder Äpfel aus dem Umland haben keine langen Wege hinter sich und daher eine deutlich bessere Ökobilanz als Avocados, Mangos oder Bananen. Solche regionalen Lebensmittel gibt es in verschiedenen Supermärkten, in Hofläden und auf Wochenmärkten. Auch Regiomaten sind immer häufiger auffindbar. Dabei handelt es sich um Verkaufsautomaten, die von den Bauern im Umland mit frischem und regionalem Fleisch befüllt werden. Die Tieren leben dort frei und glücklich.
2. Getränke in Mehrwegflaschen kaufen
Mineralwasser muss nicht in Plastikflaschen gekauft werden, da dadurch die Umwelt belastet wird. Leitungswasser hat in Deutschland eine gute Qualität. Alternativ dazu können Mineralwasser, Säfte, Limonaden und Milch in Mehrwegflaschen gekauft werden. Das schont die Ressourcen.
3. Möglichst unverpackte Lebensmittel kaufen
Obst und Gemüse sollten möglichst unverpackt gekauft werden. Dafür gibt es gerade in Berlin eine Reihe von Zero-Waste-Supermärkten wie beispielsweise Original Unverpackt. Anstelle der Plastikbeutel, die in den Supermärkten verfügbar sind, eignen sich Netze, die immer wieder verwendbar sind und gewaschen werden können. In verschiedenen Hofläden und Bio-Läden können auch Wurst, Fleisch und Käse unverpackt gekauft werden, wenn die Kunden ihre eigene Verpackung mitbringen.
4. Auf Fair Trade achten
Wer Kaffee, Kakao oder Schokolade nachhaltig kaufen möchte, sollte auf das Fairtrade-Siegel achten. Produkte mit diesem Siegel stammen aus nachhaltigem Anbau und werden unter menschenwürdigen Bedingungen erzeugt. Die Bauern werden für ihre Lebensmittel so bezahlt, dass sie sich selbst und ihre Familien gut versorgen können.
5. Gemüse aus der Großstadt von Tiny Farms
Tiny Farms ist ein Berliner Startup mit einer cleveren Idee für die Erzeugung und den Verkauf von Gemüse in Bio-Qualität. Das Unternehmen vernetzt Mikrofarmen in der Stadt. Interessierte können sich in einer angeschlossenen Akademie zum Gärtner ausbilden lassen, eine Mikrofarm bearbeiten und ihr Gemüse gewerbsmäßig verkaufen. Das Gemüse wird in einem Netzwerk vermarktet.
6. Gegen die Lebensmittelverschwendung mit Sirplus
Ein gutes Konzept gegen das Wegwerfen von Lebensmitteln hat das grüne Berliner Startup Sirplus. Es betreibt mehrere Standorte in Berlin, an denen es Lebensmittel aus Supermärkten sammelt, die kurz vor dem Verfallsdatum stehen, und dann weiterverkauft. Wer sich den Weg sparen möchte, kann ein Abo abschließen und sich mit verschiedenen Lebensmittelboxen beliefern lassen.
7. Kaufen und spenden bei Share
Wer Lebensmittel clever und nachhaltig kaufen und gleichzeitig etwas Gutes für Menschen in ärmeren Ländern tun möchte, kann das beim Berliner Startup Share. Das Startup arbeitet mit verschiedenen Supermärkten zusammen, die es beliefert. Auf der Webseite des Unternehmens sind die Adressen zu finden. Mit dem Kauf dieser Lebensmittel werden Mahlzeiten an Kinder in ärmeren Ländern gespendet oder der Brunnenbau in solchen Ländern finanziert.
8. Produkte in Bio-Qualität und ohne Gentechnik kaufen
Auf Wochenmärkten und in Hofläden wird Bio-Qualität angeboten. Fleisch, aber auch Obst und Gemüse wurden ohne Gentechnik erzeugt. Beim Kauf im Supermarkt, an der Bedientheke, ist es sinnvoll, zu hinterfragen, woher das Fleisch oder die Wurst kommt. Die Lebensmittel sollten über ein Siegel verfügen, dass sie ohne Gentechnik hergestellt wurden.
9. Weniger verarbeitete Lebensmittel kaufen
Einen Fruchtjoghurt oder einen Gemüsesalat selbst zuzubereiten, macht nicht viel Arbeit. Es ist daher besser, Naturjoghurt in Bio-Qualität, frisches Obst und Gemüse zu kaufen und alles selbst herzustellen. So sind keine schädlichen Stoffe enthalten. Auch Plastikmüll wird reduziert.
10. Einkauf genau planen
Um nur das zu kaufen, was tatsächlich gebraucht wird, sollte der Einkauf gut geplant werden. So wird das, was gekauft wurde, tatsächlich aufgegessen. Lebensmittel landen nicht im Müll.